Heute hat Reto, Toms Cousin und angefressener Segler, seinen Besuch angesagt. Wir legen bei ca 15 kn Seitenwind aus E ab, das heisst, ich brauche ein paar Anläufe, um das Boot aus der Boxe zu manövrieren und durch den Wind zu drehen. Aber schliesslich haben wir es geschafft. Draussen wollen wir gleich ein Reff einlegen, aber irgendwie herrscht heute Murphy’s Law, das Grosssegel verheddert sich in den LazyJacks und muss nochmals runter, danach beschert uns das Grossfall einen Überläufer auf der Zentralwinsch, also nochmals alles von vorn. Tom wartet unterdessen schon ungeduldig auf dem Kursschiff-Pier, um von dort aus einige pics zu schiessen, die ersten von der «BlueSound» mit gerefftem Grosstuch. Sieht ein bisschen gewöhnungsbedürftig aus, der Rumpf des Schiffes wirkt unter diesen Bedingungen etwas hoch (1 bis 3).

Wir segeln am Wind Richtung St. Blaise und gehen danach auf Raumkurs Richtung Neuchâtel. Da der Wind stetig abflaut rollen wir die CodeZero-Genua aus. Wir machen konstant 7-8 kn Speed, überschreiten die Rumpfgeschwindigkeit aber nie. Der Wind flaut weiter ab, sodass wir die CodeZero auch auf dem «home run» von Auvernier nach Portalban stehen lassen können. Das ist allerdings ein wenig grenzwertig, die ca. 9 kn scheinbarer Wind sind fast ein wenig zu viel für das 57 qm messende Segel. Zudem zeigt sich jetzt, dass die CodeZero ursprünglich von Elvström für die Southerly 35 geschnitten wurde. Das Segel ist nicht nur etwas klein, sondern im oberen Bereich ziemlich bauchig, das Achterliek flattert ein bisschen (clip). Aber immer noch besser, als bloss die Selbstwendefock zu fahren …