Erhard kennt die «BlueSound» natürlich schon eine ganze Weile. Denn schliesslich hat er die schicke Website gebaut, die Sie sich eben anschauen. Aber bis jetzt kannte mein Web-Designer das Schiff eben bloss virtuell, von den Bildern und den Texten, die ich ihm zusandte, damit er diese schön auf der Website platzieren möge. Doch heute ist es so weit, die virtuelle Welt muss sich mit der realen messen, und Erhard ist das erste Mal an Bord eines Segelschiffes. Die Bedingungen sind ideal fürs «erste Mal». Es weht ein auflandiges «Nonnenfürzli», als wir so gegen 10 Uhr ablegen (Erhard hat tatsächlich bereits den 6-Uhr-Zug erwischt und steht bereits um halb neun auf dem Landungssteg, es reicht noch gut für einen Kaffee an Bord). Erhard wird mit seiner Kamera heisse Fotos schiessen, von denen hier einige zu sehen sind. Zuerst machen wir ein bisschen SightSeeing in den Hafen von Gletterens, der merkwürdigerweise mitten ins Naturschutzgebiet der «Grande Cariçaie» hinein gebaut werden durfte (aber wehe, wir Böötler ankern mal innerhalb des mit gelben Bojen weit in den See hinaus abgesperrten Uferstreifens). Danach segeln wir unter Gross und CodeZero Richtung SW (1-3), vorbei an Chevroux, immer so zwischen 3-4 kn Fahrt. Hinter Chevroux dann ein sanftes Aufstoppen, ich war mir gar nicht mehr bewusst, dass es dort so seicht ist. Ist aber kein Problem, das Wasser ist zwar seicht, der Seegrund aber weich, und so geht’s nach dem Hochholen von Schwert und Ruderblatt munter weiter Richtung Estavayer, vorbei am Zielgelände der Swiss Air Force (schon verrückt, die dürfen ungestraft ins Naturschutzgebiet der «Grande Cariçaie» hinein schiessen, siehe oben). Kurz vor Estavayer ist Schluss mit dem sanften Lüftchen, wir ankern im klaren Wasser, ich gehe schwimmen, danach gibt’s Lunch, Bier und eine Siesta (4-6). Punkt halb vier setzt der «Nachmittagswind» vom Jura her ein, es geht mit rauschender Fahrt zurück Richtung Portalban (7). Bald muss die CodeZero eingerollt und durch die Normalfock ersetzt werden. Eigentlich wollte ich Erhard auch noch Cudrefin zeigen, aber der Wind hat inzwischen derart aufgefrischt, dass a) Erhard das Fotografieren unterlässt und b) ich eigentlich reffen müsste. Das ist mir zu viel Arbeit, da wir ja ohnehin bald in den Hafen zurück kehren müssen. Also kehren wir um, geniessen ein Fläschchen am Liegeplatz und danach ein leichtes Abendessen im Hafenrestaurant. Erhard erreicht gerade noch das 19.20 Uhr – Kursschiff nach Neuchâtel.