Mir war nichts aufgefallen. Erst Jeroen hat bemerkt, dass da beim zweituntersten Rutscher am Grosssegel etwas nicht stimmen kann. Jeroen hat ja viele Metallarbeiten an der «BlueSound» durchgeführt, vor allem den Bügel für die Zentralwinsch und den Motorlift konstruiert. Heute kam er das erste Mal segeln, wir (Joel war auch dabei) fuhren unter CodeZero ans gegenüber liegende Ufer und zurück, ganz gemütlich. «Da ist etwas gerissen», sagt Jeroen, kurz bevor ich das Grosssegel bergen will. Tatsächlich, beim genauen Hinsehen zeigt sich, dass sich die Naht beim zweituntersten Rutscher geöffnet hat, man kann geradezu die Finger durchstecken. Wie konnte das passieren? Diese Stelle am Grosssegel liegt noch unter dem ersten Reffpunkt, ich kann mir nicht vorstellen, wie dort starke horizontale Kräfte auftreten können. Auch Marco, der Segelmacher, den ich noch am selben Abend kontaktiere, kann sich den Grund für Schaden vorerst nicht erklären. Vielleicht sei das Grosssegel mal bei gestrafftem Unterliek oder belegter Grossschot gesetzt worden, vermutet er. Dass deswegen schon eine Naht reissen kann? Wie auch immer: das müsse wahrscheinlich genäht und geklebt werden, sagt Marco. Kleiner Trost: Die Reparatur könne sicher an Bord und bei angeschlagenem Segel durchgeführt werden, hofft er. Ich bin erleichtert, denn die Vorstellung, das Segel demontieren und nach Travemünde senden zu müssen, hat mich schon gewaltig angegurkt.